Expedition ins Paradies des Großwilds -Botswana
Tag 1
Bei mäßigem Wetter brachte uns der freundliche Hühn-Bus zum Flughafen nach Frankfurt. Unser Terminal 1 ist von einer riesigen Baustelle versperrt. Die Buszufahrt unmöglich. Nun heißt es, Lösungen finden und am Terminal 2 aussteigen. Dort angekommen, war der Plan mit den Flughafenzug von Terminal 2 zum Terminal 1 zu fahren. Aber Deutschland wäre nicht Deutschland, wenn sich nicht der Verwaltung entschlossen hätte, den Zug in die Wartung zu schicken. So mussten wir mit allem Gepäck in den Bus steigen und den Wechsel vollziehen...mit geschätzt weiteren 500 Passagieren.
Dank vorreservierter Plätze war das Check-In schnell erledigt.
Der Eine oder Andere fand sich im Goetherestaurant ein, um ein letztes Bier auf deutschem Boden zu trinken. Beim guten Goethe fragt man lieber nicht nach dem Preis.
Tag 2
Nach 10:25 Stunden und Flug über den Äquator wurden wir in Johannesburg mit strahlend blauem Himmel empfangen. Für die meisten von uns war es ein herzliches Wiedersehen mit dem größten Land im südlichen Afrika - Südafrika.
Die Einreise ging schnell vonstatten, der Stempel wurde erteilt und wir trafen auf unseren Reiseleiter Horst.
Erste Rand wurden getauscht. Buntes Geld, geziert mit den Big Five.
Mit den Koffern wurden wir bei angenehmen 20 Grad auf unseren Expeditionstruck verladen - genügend Stauraum für Gepäck war vorhanden. Aufgrund der milden Witterung konnten wir mit geöffneten Dachfenstern unsere Reise vorbei an Johannesburg und Pretoria Richtung Norden antreten. Unser Fahrer – Theo – fuhr uns zur Lodge.
Der Weg führte 2 Stunden gen Norden und südlich von Rustenburg machten wir einen Stopp, wo Wein im Likörshop und Mückenstopp im Supermarkt gekauft wurde und auch die Hutabteilung wurde nicht vergessen.
Die Einen aßen bei Wimpies und stellten fest, alles dauert etwas länger. Die Anderen aßen im Steakhaus, wo es ein vorzügliches Hähnchensteak gab - schneller ging es auch nicht. Unser Ziel der Pilanesberg Nationalberg war schnell erreicht. Mit unserem großen Fahrzeug starteten wir bereits am Nachmittag auf eine erste Safari. Elefanten, Nashörner, Giraffen, Antilopen und Gazellen, einen Leopard mit einer Verleztung, Maribus und alle Arten von Vögel zeigten sich von ihrer besten Seite und posierten vor unserer Kamera.
Als wir die Kedar Lodge in Rustenburg aufsuchten, waren wir alle froh, dass wir dann endlich unsere Bunglows beziehen konnten.
Erstes Büffet im Restaurant und Bierchen oder Weinchen an der Bar getrunken und wir fielen müde ins Bett.
Tag 3
Mit den Chinesen ums Frühstück gekämpft, startet unser nächster Tag – der Pilanespark-Nationalpark-Tag. Ein vergnüglicher Tag, an dem wir vormittags im offenen Jeep durch den Park fuhren. Vieles wurde entdeckt, wir hatten einen schönen Mittagsstopp mit lästigen Bienen und spektakulär waren die Tiere, die direkt bis an die Terasse des Restaurants herangekommen sind. Nachmittags nochmals Safari mit unserem Expeditionstruck.
Am Abend gab es Boma-Essen vom Büffet. Wir haben am Lagerfeuer gesessen und zu guter Letzt mit einem Amarula auf den Geburtstag einer Mitreisenden angestoßen, um dann in die Betten zu schlüpfen.
Tag 4
Lars hatte das froschreichste Zimmer seines Lebens und hatte die Frösche sogar im Bett. Beide Seiten überlebten die Nacht dennoch ohne Langzeitschaden (bei mir weiss ich es - von den Fröschen hoffe ich es).
Der Weg führte uns in Richtung Norden und wir erreichten die Grenze zu Botswana - am Limpopo Fluss. Kontrolliert, gestempelt und dann ging es auf unsere erste riffled-road, eine Straße ohne erkennbaren Rand und Belag. Wir wurden ordentlich durchgeschüttelt. Nach toller Fahrt erreichen wir am Nachmittag die Lotsane-Lodge und sahen den tollen Speisesaal mit Tieren, welche aus der Wand guckten. Hierbei, unter anderem ein Elefant, ein Nashorn und ein Flußpferd. Die große Frage war, warum die Zimmer keine Schlüssel haben, aber wir waren ja allein in Wald und Flur und haben diese nicht gebraucht. Keiner wollte uns davontragen.
Zur Dämmerung sind wir auf unsere erste Wanderung gegangen, wo wir feststellten, dass wir nach 10 Metern so viele Spikes in den Schuhen hatten, dass man 2 cm höher wurde und alle möglichen Dornen in den Schuhen steckten.
Wir wanderten durch ein ausgetrocknetes Flußbett, haben den wunderbaren Sonnenuntergang genossen und sind zur Dunkelheit auch noch an der Ausgrabungsstätte angkommen, an welcher eine misteriöse Mauer Rätsel aufgibt. Bereits im Dunklen ging es zurück zur Lodge, grüne Erbsensuppe und ein Schichttopf erwarteten uns zum Abendessen. Nach einem Drink am Lagerfeuer fielen wir heute in einen erholsamen Schlaf.
Tag 5
Am nächsten Morgen hatten wir einen langen Fahrtag vor uns. Unser Weg führte über die unbefestigte Straße zurück auf die Hauptstraße, die von Gabarone nach Maun führt. Die weite Strecke zieht sich in Richtung Maun, um dann an den großen Salzpfannen anzukommen. Was für ein wundervolles Quartier. Unsere Zimmer sind in Häusern auf Stelzen, hatten eine feistehende Badewanne und eine Dusche im Freien ohne Dach. Die Zimmer sind riesig und das Highlight ist die Terrasse gewesen – hier hätte man es auch länger aushalten können.
Auf einer Sonnenuntergangssafari zu den Salzpfannen wurde uns gezeigt, wie groß diese mit Salz- und Brakwasser gefüllten Pfannen sind. Der Sundowner schmeckte besonders gut und mit einem Savanna in der Hand verabschieden wir den Tag.
Beim Abendbrot brauchten wir 2-3 Stunden um das Essen zu bekommen – "this is afrika", aber als es da war, war es sehr köstlich. Ich glaube, hier gab es das beste Steak der ganzen Reise.
Den restlichen Abend genossen wir bei leckeren Weinchen auf der Terasse.
Tag 6
Am nächsten Morgen bei 10 Grad geduscht und im Freien bei diesen Temperaturen gefrühstückt. Unser Weg führte uns heute in die Ortschaft Gweta um zu sehen, wie die Menschen dort leben und wie es sich auf dem Lande lebt. Wir besuchten einen Friseursalon, die Frucht des Baobab wurde verkostet, Geschenke an Kinder ausgereicht und auf dem Markt die Krapfen probiert.
Am Nachmittag erreichten wir Maun. Die wunderschöne, direkt am Fluß gelegene Thamalakane-River-Lodge erwartete uns schon. Welches Glück, dass uns die Agentur von dem ursprünglich geplanten Stadtthotel auf diese tolle Flusslodge umgebucht hat.
Am späten Nachmittag erwartete uns der ungekrönte Höhepunkt der Reise. Wir unternahmen einen Flug über das Okawango-Delta, denn wir waren nur wenige km vom internationalen Flughafen in Maun entfernt untergebacht.
Mit handgeschriebenen Flugscheinen ausgestattet, wurden wir auf drei kleine Flugzeuge verteilt und diese verschafften uns während des Fluges einen wunderschönen Eindruck von den Weiten des Okawango Deltas. Wir haben Herden von Elefanten und Giraffen bestaunt, haben die, über die Jahrtausende, von Jahren von Tieren ausgetrampelen Pfade gesehen und die Landschaft von oben bestaunen dürfen. Flußpferde mit weit geöffnetem Maul starrten zu uns gen Himmel. Hier haben wir ein kleines Stück, von einem auf der Erde noch erhaltenen Paradies gesehen. Die 45 Minuten vergingen wie im Flug. Nach der Landung waren die Eindrücke so stark, dass die eine oder andere Träne der Rührung floss. Welches Glück doch die Vögel haben, sehen sie doch die Erde immer aus dieser Perspektive.
Am Abend lauschten wir den Geräuschen der Flusspferde, dem Gesang der Vögel und dem Muhen der Kühe. Ein Leguan zog einen Wels aus dem Fluß und verspeiste ihn. All das ist Afrika.
Tag 7
Morgens ein Frühstück, das symptomatisch für die Reise war. Entweder wir hatten Toast aber keine Eier oder wir hatten Eier aber keinen Toast. Trotzdem sind wir versöhnt mit den Land und wohlgemutes in den Tag gestartet. Eine Mokoro-Einbaumfahrt stand auf dem Programm.
Auf zwei Fahrzeuge aufgeteilt fuhren wir los. Das kleinste Auto hatte keinen Sprit und blieb nach 20 km am Straßenrand liegen. Aber mit afrikanischer Gelassenheit wurde Benzin von Helfern gebracht, um dann zu merken dass sie keinen Trichter dabei hatten. Doch auch dieses Problem wurde schnell gelöst und endlich kamen beide Fahrzeuge über eine sehr holprige Piste – nur noch aus Sand und Steinen bestehend - zur Anlegestelle der Einbäume.
Auf Plastiksesseln, je zu zweit, wurden wir durch die Schilfpflanzen des Deltas gestackt. Wir erfuhren Interssantes über die Wasserlilie, die Flußpferde und die Vögel des Deltas. Und während einer Wanderung auf der Insel, an der wir anlegten, haben wir miteinander Spuren gelesen, die Elefant, Krokodil und Co hinterlassen haben.
Unter einem großen Baum gab es Picknick aus der Verpflegungsbox. Die unverbrauchten Reste wurden den Einheimischen übergeben, die sich über unsere Gastlichkeit freuten und uns einen Tanz aufführten. Wieder in die Boote gesetzt, ging es zurück in den Hafen und per Jeep zur Lodge, wo es am Abend einen außerordentlich leckeren Lammbraten, frisch vom Spieß, gab.
Tag 8
Bei unserer Abreise am nächsten Morgen standen drei Offroad-Jeeps für uns bereit. Und jetzt begann das Abenteuer wirklich. In der Pampa, losgelöst von aller Zivilisation, waren wir im Nationalpark auf uns gestellt. Die Handys gingen nicht mehr, WLAN war abgeschaltet. Im Park eingefahren standen Elefanten am Wasserloch und haben genüsslich gebadet. Es waren einmalige Eindrücke.
Wir erreichten unser Camp, die Mogotlho-Lodge und die Zelte wurden bezogen. Das Boma war vobereitet für Essen und Trinken, ein Lagerfeuer war gemacht und aufgrund der Ermangelung von viel Elektrizität, war es etwas ganz Besonderes.
Im ersten Moment glaubte jeder, die machen einen Scherz, dass man ins Zelt gebracht wird und wieder abgeholt wird, aber spätestens nach der ersten Nacht, als im linken Flügel der Anlage, die Elefanten vor sich hinfrasen, im rechten Teil die Flußpferde raunten und im hinteren Teil sich Hyänenen und andere Zeitgenossen herumtrieben, war uns allen klar - das war kein Scherz, aber es sollte noch toller kommen.
Tag 9
Der nächste Vormittag war bestimmt von der Suche nach dem Löwe. Alles haben wir gefunden, nur nicht den Löwen. Mittags in der Lodge ein tolles Büffet, nachmittags etwas ausgeruht, fuhren wir dann zur Abendsafari zum Sonnenuntergang, einer der ganz besonderen Höhepuntke der Reise. An einem Teich, wo Flusspferde gebadet haben, war für uns der Tisch mit weißem Tischtuch, Trockenfleisch und Käse sowie köstlichem Wein und Sekt vorbereitet. Wir beobachteten die Flusspferde und sie uns - ein tolles Erlebnis.
Abends in der Lodge ein abschließendes Abendessen mit frisch Gebratenem vom Grill und dann begann die Nacht der Tiere.
Dschungelcamp - Löwen im Camp. Lautes Rufen, lautes Schreien. Der rechte Flügel zitternd vor Angst, im linken Flügel Flusspferdalarm. Die « heißeste » Nacht der Reise. Einige Löwen machten es sich direkt am Zelt gemütlich, die Spuren haben es verraten. Keiner wurde gefressen und alle waren glücklich und um eine Erfahrung reicher.
Tag 10
Eine herzliche Verabschiedung von der Lodge und unser Weg führte uns auf die Kasane Autobahn. Es war eine Leistung für die Fahrer. Über hunderte von km auf der Sandpiste, mit einem Zeitfenster für die Ankunft, wurden wir sicher gefahren. Belohnt wurden wir mit drei Löwen, die sich unter einem Baum räkelten, im Hintergrund grasten die Zebras, aber die Löwen waren wohl satt oder hatten keine Lust zum Jagen - ein Glück für die Fotografen der Gruppe.
Wir nahmen unseren Mittagsimbiss unter einem Baobab-Baum ein und am späten Nachmittag, nach 400 km Sandpiste, erreichten wir wieder die feste Straße. Die Fahrer gaben so sehr Gas, dass man nicht mehr sprechen konnte, sonst hätte man den Mund voller Fliegen und andere Insekten gehabt.
So erreichten wir die Chobe-Safari-Lodge, um dort sehr luxuriöse Zimmer zu beziehen.
Abendessen gab es a la carte. Ein wirklich delikates Steak.
Tag 11
Am nächsten Tag - ein ruhiger Vormittag - mit einer Wanderung durch Kasane, um dort die Wildschweine und die Mungos zu sehen. Die Warzenschweine tummeln sich auf der Straße. Ein Bierchen wurde auf den Männertag getrunken und das Mittagessen am Choberiver genossen.
Der Nachmittag gehört der Wassersafari auf dem Chobe. Hier sahen wir die berühmten schwimmenden Elefanten. Natürlich fehlten auch die Flusspferde nicht, wie auch die Büffel, welche am Ufer tranken. Krokodile gehören zum Flussbild und da die Grenze fliessend ist, gab es einen kurzen Abstecher nach Namibia. Auf dem Wasser erlebten wir einen besonders schönen Sonnenuntergang.
Der Abend gehörte einem grandiosen Kudu-Büffet im Restaurant direkt am Fluss.
Tag 12
Am nächsten Morgen verlassen wir Botswana. Zunächst mit einem Bus bis zur Grenze von Botswana, dann zu Fuss mit den Koffern bis zur Grenze von Simbabwe, Stempelei, Bezahlerei und ein tolles Hologramm im Reisepass. Unser neuer Bus, auf simbabwischer Seite, brachte uns zur A-Zambezi-Riveri-Lodge, direkt am Fluss Sambesi.
Zunächst aber haben wir noch an den Victoriafällen gestoppt und sind den Weg gegangen, den David Liwingston vor 170 Jahren gegangen ist. Dort haben wir die stobenden und tobenden Wasser des Sambesi gesehen und auch gespürt. Eingeweicht von oben bis unten, waren wir nass bis auf die Unterwäsche. Aber kein Problem, bei 32 Grad trocknete die Gaderobe schnell und man verspürte Lust auf ein Bier.
Im Einkaufszentrum, im Zentrum der Stadt, fanden wir ein afrikansiches Restaurant, in welchem es Krodkodilburger gab – lecker. Noch schnell geshoppt und dann auf dem schnellsten Weg in Richtung Hotel.
Überall die Geräusche Afrika´s. Trommeln, Gesänge und Tänze der Einheimischen, der Warzenschweine und Flusspferde auf dem Gelände der Lodge. Zum Sonnenuntergang geniessen wir ein gemeinsames Abendessen, einschießlich Krokodilfleisch. Da wussten wir noch nicht, dass uns der Höhepunkt des Abends noch bevorstand.
So kam es, wie es kommen musste - der wilde Elefant lief fast durchs Restaurant und dem nicht genug - ihm folgenten noch zwei Flusspferde. Die Kellner brachten die Tische in Sicherheit und jeder dachte für sich – wie komme ich jetzt nur in mein Zimmer. Noch ein Gläschen Wein, um mehr Mut zu tanken und los gings---uff geschafft.
Tag 13
Und am nächsten Morgen wusste jeder etwas zu berichten. Bei dem Einen hat der Elefant das Dach abgefressen, bei dem Anderen einen Baum umgeknickt, die Nächsten ließen sich in den großen Tapsen fotografieren. Es war wildes Leben in der Anlage - eine unvergessliche Nacht eben.
Nach einem schmackhaften Frühstück standen die Helikopter bereit, um uns in die Lüfte zu fliegen. Mit grossen Augen haben wir die Vic´falls aus der Vogelpersketive bestaunt - unglaublich.
Nun hieß es Abschied nehmen. Unser Weg führt zum Flughafen in Livingston. Schnell nach Johannesburg geflogen,warteten wir auf unseren Weiterflug nach Frankfurt.
Tag 14
Ankunft in Frankfurt, der nervige Terminalwechsel folgte und entspannt ließen wir auf der Rückfahrt im freundlichen Hühn-Bus unsere Erlebnisse auf uns wirken.
Diese Reise hat uns viel Naturverbundenheit gebracht.
Die Vielfältigkeit, die unsere Erde hervorbringt, an Tieren und Pflanzen und wie Symbiosen entstehen und daß alles auf dieser Erde einen Sinn hat, hat diese Reise verdeutlicht.
Hoffen wir, dass Botswana als Rückzugsgebiet des Afrikanischen Wildes eine behütete Zukunft hat.
Ihr Lars Enke
Reisebericht geschrieben am 7. August 2017 von
Lars Enke
Innere Plauensche Str. 22
08056
Zwickau
Tel.: (03 75) 28 21 84
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