So lange haben wir darauf gewartet und heute sollte es endlich losgehen. Unsere Kreuzfahrt "Rund um Südamerika"
Wir starten unsere Gruppenreise in die „fernen Welten“ mit einer gemütlichen Fahrt im „freundlichen Hühnbus“ von unserem schönen Westsachsen in Richtung Frankfurt.
Den Flughafen erreichen wir pünktlich und der Check-in ist schnell erledigt, denn Sitzplätze und Sonderwünsche haben wir bereits im Vorfeld mit der Lufthansa geklärt.
Die Spannung steigt und schwups, schon ist der Kranich in der Luft. Die Nacht begleitet die reiselustige Gruppe auf ihrem Weg nach Sao Paulo in Brasilien.
2. Tag - Santiago de Chile
Pünktlich gelandet und bei strahlendem Sonnenschein betreten wir brasilianischen Boden und nutzen den kurzen Aufenthalt in Sao Paulo für den Umstieg auf unseren Weiterflug nach Santiago de Chile.
Das Schönste am Weiterflug ist die Tageszeit der Reise, denn bei blauem Himmel und einer Sonne, die vom Zenit des Himmels strahlt, können wir uns von den bleibenden Eindrücken faszinieren lassen, die durch den Anblick der Hochanden geschaffen werden.
Mit der Landung in Santiago de Chile ist dann die lange Anreise Vergangenheit und fröhlich werden wir von unseren beiden Reiseleitern begrüßt.
Die klare Luft des herbstlichen Chiles begrüßt den geneigten Gast und voller Freude starten wir mit unseren Bussen in Richtung Stadtzentrum. Zunächst ein kurzer Stopp am Hotel, um die Reisegruppe zum komplettieren. Danach geht es voller Erwartung sofort auf die Stadtrundfahrt durch die Hauptstadt Chiles.
Der erste Stopp gilt dem Fischmarkt mit seinem überregional bekannten Restaurant. So ist es nicht verwunderlich, dass eine erste Portion frisches Meeresgetier verzehrt wird. Gut gestärkt können wir, wachen Auges, die historischen Gebäude betrachten und einen Rundgang durch das archäologische Museum unternehmen.
Höhepunkt der Rundfahrt ist ganz sicher die Auffahrt auf einen der Hügel der Stadt, um den gigantischen Ausblick auf die Metropole am Fuße der Anden zu genießen.
Nach der langen Anreise, der Zeitverschiebung und den vielen Eindrücken ist es nicht verwunderlich, dass jeder Gast der Gruppe voller Freude auf das komfortable Zimmer im Hotel ist.
Eine Ecke weiter, noch ein leckeres Abendessen in einem typischen chilenischen Restaurant.
Gute Nacht Chile.
3. Tag - Santiago de Chile - Maipo Tal mit Weingut
Gut geschlafen und gefrühstückt, führt uns der heutige Tag in die berühmte Weinregion Chiles. Das Weingut Santa Rita gehört zu den Weingütern, welches auf eine lange Geschichte zurückblicken kann. Der herbstliche Moment lässt uns die traubengefüllten Rebstöcke bestaunen und während des Rundgangs erfahren wir viel über die wechselhafte Geschichte des Weingutes.
Riesige Keller und eine vollautomatische Abfüllanlage spiegeln die Produktionsmengen wider.
Natürlich wollen die Produkte auch auf deren Qualität geprüft werden. Während der Verkostung können wir uns davon überzeugen, welch köstlicher Rebensaft vom Stock in die Flasche gebracht wird.
Nachdem auch der Shop unsere vollumfängliche Aufmerksam erfährt, kehren wir in die Stadt zurück.
Den restlichen Nachmittag nutzen wir aktiv, um während einer kleinen Wanderung die Stadt und die Hügel intensiver kennen zu lernen.
Ein weiteres Abendessen in der chilenischen Hauptstadt und schon ist auch der letzte Abend in Chile Vergangenheit.
4. Tag - Santiago de Chile - Valparaiso - San Antonio
Nicht zu früh und dennoch zeitig aufgestanden, heißt es heute Abschied nehmen, um in Richtung des Pazifischen Ozeans zu fahren.
Während der Busfahrt nach Valparaiso betrachten wir die Landschaft in all ihren Facetten und können gleichzeitig feststellen, wie schnell sich das Wetter von Sonnenmomenten zu Nebelbänken wandeln kann.
So ist es kein Wunder, dass sich die Hafenstadt Valparaiso klamm und kalt präsentiert.
Während einer kleinen Stadtrundfahrt wird uns die wechselhafte Geschichte der Stadt auch durch die abwechslungsreiche Architektur gegenwärtig.
Die sichelförmige Bucht lädt nicht zum Baden ein, die wundervolle Blumenuhr aber zu vielen Fotos.
Aber nicht Valparaiso ist unser Tagesziel, sondern San Antonio.
Im gleißenden Sonnenlicht können wir unser Zuhause für die kommenden 14 Tage – die MS Zaandam – stolz im Hafen liegen sehen.
Die Einschiffung ist unkompliziert und der Kabinenbezug wird schnell ermöglicht.
Nachdem dann auch noch die Seenotrettungsübung absolviert ist, kann die Kreuzfahrt, mit dem Ablegen während des ersten Abendessens, beginnen.
5. Tag - Seetag
Heute ist unser erster Seetag. Genau zum richtigen Moment, denn das Schiff zu entdecken ist die Aufgabe des Tages. Viel gibt es zu erkunden, denn die geräumigen Salons, Restaurants und Außenbereiche lassen keine Wünsche offen.
Da so ein Seetag ideal ist, um selbst Erholung zu finden, wird im Pool und in der Sonne gebadet.
Natürlich werden auch die Bars erkundet und die Zeitschienen des „Happy Hour“ Programms gefunden, welches in den folgenden Tagen und Abenden – hier als täglich wachsende, sächsische Kolonie – hinlänglich genutzt wird.
6. Tag - Puerto Montt
Tief im Süden Chiles erwachen wir in Puerto Montt. Das Schiff liegt auf Reede und unsere Tenderboote bringen uns pünktlich an Land. Statt von einem großen Reisebus werden wir alle von einem Kleinbus erwartet, was einige Verwirrung nach sich zieht. Nach einigen Telefonaten wird dann eine Klärung erreicht und bei sonnigstem Wetter startete unsere Gruppe in Richtung Puerto Varas. Unser erster Stopp am „Todos Los Santos“ See ermöglicht einen fantastischen Blick auf den Osorno Vulkan. Ruhig grasen die Alpakas und diese lassen sich auch nicht von den vielen fotografierenden Touristen stören.
Die Wasserfälle „Saltos de Petrohue“ versetzen uns gefühlsmäßig in die Schweiz. Rauschend fließt das blaue Gletscherwasser durch zerklüftete Landschaft.
Ein weiterer Arm des Sees ist das Urlaubsparadies der Chilenen. Mittels Ausflugsbooten ist eine Schifffahrt möglich. Wir verweilen nur einen Moment, denn in Puerto Varas wartet ein chilenisches Mittagessen auf uns, natürlich auch ein schmackhaftes Gläschen roten Weins.
Pünktlich erreichen wir den Hafen und nach dem Tendern, legt unser Schiff ab – unsere Richtung ist der Süden.
7. und 8. Tag - Seetag Chilenische Fjorde u. Sarmiento Kanal
An diesen beiden Tagen sind wir auf See unterwegs. Ein Landgang ist nicht möglich, denn die zerklüftete Landschaft lässt ein Anlanden nicht zu.
Dank der mittleren Größe unseres Kreuzfahrtschiffs, können wir tief in die Chilenischen Fjorde einfahren.
Über den Sarmiento Kanal erreichen wir den Amalia Gletscher. Silbrig funkeln die Eismassen in der Sonne. Die Annäherung an diesen Seegletscher ist nur sehr langsam möglich. Eisstücke begleiten das Schiff - der Ausblick ist gigantisch.
Natürlich ist auf dem Schiff jeder Passagier auf Deck und jeder neue Blick auf die Eiszunge ist ein Genuss.
Ein Seetag eignet sich aber auch, um die Küche des Schiffs näher kennen zu lernen. Mittels einer Führung kann die Heimat unendlich vieler und geschmacklich hervorragender Essensportionen kennengelernt werden. Wir sind beeindruckt.
9. Tag - Punta Arena - Magallanstraße - Cockburn u. Beagle Kanal
Die Route unserer Kreuzfahrt führt uns nunmehr in die Magellanstrasse. Ziel ist die Hafenstadt Punta Arenas.
Natürlich werden wir auch in Punta Arenas zu einer Stadtrundfahrt erwartet. Es ist kühl und feucht. Unser erster Stopp ist der beeindruckende Friedhof der Stadt, der bestens zum Wetter passt – wir frösteln.
Erstaunlich ist die Geschichte der Stadt, welche maßgeblich von deutschen Siedlern geformt wurde.
Im historischen Museum blicken wir in der Geschichte der Region zurück und am Aussichtspunkt über den Dächern der südlichen Metropole erblicken wir am Horizont Feuerland.
Das Zentrum der Stadt wird von wundervollen Villen gesäumt, die den Reichtum der Vergangenheit auf beeindruckende Weise widerspiegeln. Natürlich darf eine Innenbesichtigung einer solchen Villa nicht fehlen. Die Ausstattung ist opulent und die Häuser verdienen die Bezeichnung „Palast“ zu Recht.
Wir haben Zeit, die Stadt auf eigene Faust zu erkunden.
Nach dem kühlen Tag freuen wir uns auf ein warmes Abendessen auf unserem luxuriösen Dampfer.
10. Tag - Tagesfahrt Glacier Alley - Ushuaia
Der Vormittag ist für die Allee der Gletscher reserviert. Bequem vom Schiff aus sehen wir unzählige Gletscher. Wale begleiten unsere einsame Fahrt.
Am Mittag dann die Ankunft in Ushuaia, der südlichsten Stadt der Welt. Ein Glück, dass die Sonne mit ihrer Kraft unseren Ausflug erwärmt.
Und los soll es gehen, das Ziel ist der Tierra del Fuego Nationalpark. In Bergketten eingebettet schlummern blaue Seen, inmitten dunkler Wälder.
Schon die alten Forscher und Seefahrer schwärmten von dieser Region, wir schwärmen auch.
Dem südlichsten Postamt wird noch ein Gruß anvertraut und ein Bierchen getrunken.
Natürlich darf auch ein Foto vom Ende bzw. Anfang der Panamericana nicht fehlen. Nur 18 000 km Straße trennen uns von Alaska.
Zurück in Ushuaia heißt es schon wieder Abschied zu nehmen. Der Beaglekanal wird unsere Wasserstraße in Richtung Kap Hoorn sein.
11. Tag - Besichtigungsfahrt Kap Hoorn
Ich denke jeder Seereisende, der sich dem Kap Hoorn nähert, hofft eine ruhige See vorzufinden.
Wir haben Glück und Poseidon beruhigte die See, so dass das Kreuzen vor Kap Hoorn ein Vergnügen und keine Herausforderung ist.
Die schroffen Felsen des Kaps ragen bedrohlich aus der See und sind das Grab vieler untergegangener Seeleute. Den über die Jahrhunderte 10 000 Toten wird mit dem Schiffshorn gedacht.
Beeindruckt vom Gänsehautmoment stechen wir in See, um den Atlantik in Richtung der Falkland Inseln zu durchqueren.
12. Tag - Port Stanley (Falkland Inseln)
Im Seenebel tauchen, wie aus dem Nichts, die Falkland Inseln auf. Die Hauptstad Port Stanley soll der Zielhafen unserer Tenderboote sein.
Wir werden von einem rustikalen Bus erwartet. Unser englischsprachiger Reiseleiter John steht dem Bus in seiner Knorrigkeit in Nichts nach.
Noch scheint die Sonne und das Meer in weißbesandeten Buchten schimmerte blau bis türkis.
Eine Wanderung führt uns zu fast verlassenen Pinguinstränden, denn die gefiederten Meeresvögel haben – bedingt durch die Jahreszeit – bereits die Weiterreise in den Fluten des riesigen Ozeans angetreten.
Sturm kommt auf und die unterschiedlichen Schiffsfracks geben dem Brausen des Windes ein schauriges Ambiente.
Die Stadt selbst ist winzig, die kolonialen Bauten sind ein Stück Großbritannien mitten im Südatlantik.
Natürlich darf ein Pub-Besuch nicht fehlen.
Das Tendern zurück ist für das Minischiff und seine Passagiere eine Herausforderung. Nass und fast seekrank erreichen wir so die schützende Hülle unserer MS Zaandam.
Die See tobt … die Nacht wird bewegt.
13. Tag - Seetag
Der letzte Seetag stand daher auch ganz im Gefühl, dass das Wasser keine Balken hat. In dichtem Nebel ziehen wir dahin und hoffen darauf, dass sich das Wetter wieder geneigt zeigt, uns mit Sonnenstrahlen zu verwöhnen.
14. Tag - Seetag
Wir werden nicht enttäuscht, denn mit dem Anlegen in Montevideo, der Hauptstadt Uruguays, ist das Wetter wieder sommerlich und gut.
Die Stadt am Rio de la Plata will erkundet werden und mittels einer Stadtrundfahrt bekommen wir einen Überblick vermittelt.
Viel gibt es in Montevideo zu entdecken und daher freuten wir uns sehr, am Nachmittag die Zeit für eigene Erkundungen zu haben.
Gerade die großen Fleischbratereien am Hafen sind ein Sinnbild der Lebenskultur der Uruguayos. Herrliche Kolonialarchitektur wird von Parks und teilweise futuristischen Gebäuden eingerahmt. Die Stadt ist im Auf- und Umbruch.
15. Tag - Montevideo
Die Nacht wird genutzt, um den Rio de la Plata zu durchkreuzen. Wir sind in Buenos Aires angekommen und freuen uns, die Stadt kennen zu lernen und einen Ausflug zum Delta des Parana Flusses zu unternehmen.
Schon der erste Eindruck zeigt, dass Buenos Aires eine Stadt voller Hektik und Betriebsamkeit ist.
Der Verkehr ist chaotisch. Daher freuten wir uns, dass wir der Stadt den Rücken kehren können, um in einem ruhigen Vorort das Gefühl des alten Buenos Aires zu bekommen.
Im Tigre Delta – nur 30 Minuten vor den Toren der Metropole – dann Natur pur.
Wir nutzen ein Fahrgastschiff und tauchen in das Gewirr der Wasserstraßen ein. Die Häuschen an den Flussarmen sind nur per Schiff zu erreichen und sind Perlen in einem tropischen Garten. Langsam tuckelte das Schiff dahin und die entstehende Ruhe springt auf den Ausflügler über. Herrlich.
Natürlich müssen wir das Paradies verlassen und zurück in die Stadt fahren.
Die letzte Nacht auf der Zaandam steht uns bevor.
Zuvor wird aber noch einmal gewandert, um den nie genutzten Innenstadthafen von Buenos Aires zu erreichen. Der Weg ist lang, der Reiseführer zu schnell und die Straße staubig, dennoch geschafft und der Lohn ist ein Stadterlebnis der eigenen Art.
16. Tag - Buenos Aires
Wir verlassen die MS Zaandam und verabschieden uns von unserem lieb gewordenen Zuhause auf Zeit.
Nunmehr soll Buenos Aires erkundet werden und frisch gehen wir ans Werk.
Zunächst die berühmte Stadt der Toten, der Friedhof von Recoleta. Wie in einer eigenen Stadt residieren hier die längst Vergangenen. Grabmale, wie Häuser – im Inneren staubbedeckte Särge. Allgegenwärtig von tiefer Trauer gezeichnete Engel im Ambiente morbiden Charmes.
Ziel ist das Grab der Evita Peron, welche im Grabmal der Familie Duerte ihren Platz fand.
Nun heißt es aber, auch die beschwingte Seite Buenos Aires kennen zu lernen. Nirgendwo geht es besser, als im Stadtteil La Boca. Unzählige Tangorestaurants buhlen um die Gunst des eilenden Touristen. Hält man inne, wird man sofort vom Rhythmus Südamerikas gefangen genommen.
Die Innenstadt, mit ihren gewaltigen Gebäuden, gehört zum Abschluss der Stadtrundfahrt natürlich auch dazu.
Mitten im Zentrum dann unser Hotel für die letzte Nacht dieser abwechslungsreichen Reise.
Am Abend ein letzter Höhepunkt – die Tangoshow mit Dinner.
Nachdem wir im Restaurant mühevoll das oberste Stockwerk erklommen haben, wird uns der Fahrstuhl gezeigt. Dennoch die treppensteigende Plage war nicht umsonst und wir werden mit einem vorzüglichen Menü belohnt. Fröhlich fließt der Wein in unseren Kehlen hinab.
Im Anschluss daran, der eigentliche Höhepunkt unsere Show. Es wird getanzt, gesungen und getrunken – wir ließen uns mitreißen und verleben einen wundervollen Abend.
Gute Nacht Bueons Aires.
17. Tag - Buenos Aires
Wie könnte man den letzten Tag einer Südamerikareise anders aufwerten, als traditionell Fleisch essen zu gehen. So wird der Wunsch in die Tat umgesetzt und wir reservieren in der angesagtesten Fleischbraterei von Buenos Aires. Auf dem Weg dahin, bekommen wir – fußläufig – noch Geschichte vermittelt und dann geht’s los.
Schmackhaft und einfach nur viel – wir werden auf argentinische Weise verköstigt und satt. Sehr satt treten wir die Heimreise an.
Pünktlich startet der Kranich in Buenos Aires.
Gute Nacht Südamerika.
Reisebericht geschrieben am 4. Juli 2019 von
Lars Enke
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Zwickau
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