Reisebericht Gruppenreise Andalusien 24.9. – 8.10.2016
Unsere Gruppenreise in diesem Jahr ging wieder mal nach Andalusien. Seit 2000 haben wir regelmäßig dieses Ziel mit Gruppen bereist, diesmal hatten wir den ersten Teil in 2 Varianten angeboten.
Wie gewohnt holten wir unsere Reisegäste mit Transferbussen von zuhause ab und wir fuhren nach Düsseldorf, wo wir frühmorgens mit der Condor nach Jerez de la Frontera starteten.
Nach Ankunft teilte sich unsere Gruppe, die Gäste, die zum Relaxen mitgefahren waren, fuhren mit dem Thomas Cook-Transferbus und unserer zweiten Begleitung, Frau Michel nach Conil.
Die Gäste, die mit uns Wandern wollten, fuhren mit unserem Wanderführer und mir im eigens für diese Zeit gemieteten Wanderbus nach Ronda, wo wir das wirklich gute Stadthotel Maestranza für die nächsten 6 Nächte bewohnten.
Das Hotel liegt mitten in der Altstadt gegenüber der historischen Stierkampfarena in der Calle Virgen de la Paz. Hinter dem Hotel liegt die Plaza del Socorro, von wo sich die vielen Tavernen, Cafés und Einkaufsgelegenheiten verzweigen.
Es sollte kein Tag vergehen, an dem wir trotz ganztägiger Wanderung nicht auf eine anschließende Einkehr zu Erfrischung und Tapas verzichtet hätten.
Mein Tipp: Tinto de Verano (Rotwein mit Zitronenlimonade) oder Clara (Bier mit Zitronenlimonade).
Natürlich mussten wir nach einem phantastischen ersten Abendessen die Schlucht ein erstes Mal begutachten, zwar nur von der Brücke herunter, aber wir sollten sie in den nächsten Tage aus allen möglichen Blickwinkeln bestaunen.
Unsere erste Wanderung führte uns in einem Bogen aus dem Ort und wir liefen parallel entlang des Ortes mit wundervollen Blicken über Weinreben zu den steilen Felsen, auf denen Ronda gebaut ist, mit der bekannten Schlucht.
Neben den weiteren Wanderungen an den folgenden Tagen haben uns die Sehenswürdigkeiten Rondas besichtigt. Neben dem Don Bosco-Haus, dem Mondragon-Palast, der Kirche Santa Maria und der historischen Stierkampfarena hatten wir in unserem Wanderführer Hermann einen äußerst kundigen Stadtführer, den wir auch in den später besuchten Städten zu schätzen wussten.
Leider wurde uns ein Tag zuvor von der spanischen Verwaltung die Erlaubnis zur Wanderung durch den berühmten Igelwald in der Sierra de Grazalema wegen Brandgefahr nicht erteilt, aber Hermann hatte eine Alternativroute, die auch in der Nähe der „Cumbres“ entlang führte und wir eine Vielzahl von Gänsegeiern beobachten konnten.
Ein Einblick in die andalusische Tradition der Zuchtbetriebe war der Besuch der „Reservatauro“ wo Stiere und Pferde in einem 200ha großen Naturpark mit Stein- und Korkeichen gezüchtet werden.
In dem weißen Dorf Setenil de la Bodegas staunten wir über Häuser, die versteckt in den Felsen geschlagen waren.
Nach 6 Übernachtungen in Ronda verließen wir die Bergregion und wechselten unseren Standort nach Conil, wo der andere Teil unserer Gruppe im traumhaft schönen Hotel Hipotel Flamenco verwöhnen ließ, wie ich aus einigen Telefonaten schon gehört hatte.
Sie hatten nicht übertrieben, wie wir im nach hinein alle bestätigen! Das Hipotel Flamenco Conil ist wirklich eine echte Empfehlung.
Unsere Fahrt dorthin unterbrachen wir in einem weiteren der „Weißen Dörfer Andalusiens“ in Arcos de la Frontera. Der stetige Weg hinauf zur Kirche belohnt mit einem herausragenden Ausblick über das weite Land - Costa de la Luz, die Küste des Lichts lässt das Land mit seinen unterschiedlichen Farbtönen wundervoll erscheinen.
Ein weiterer Ausflug, diesmal mit der gesamten Gruppe führte uns nach Jerez de la Frontera. Im Karthäusergestüt beeindruckten uns die Vorführungen der reinrassig gezüchteten Pferde. Nach einer individuellen Erkundigung der Stadt (Tipp: Mich zog es zur Markthalle mit den interessanten Verkaufsständen mit Fisch, Fleisch, Wurst, Käse, Gemüse und Obst) trafen wir uns wieder, um in der Taberna Flamenca bei Wein und Tapas eine authentische Flamencoshow zu bestaunen.
Zum Tagesabschluss gehörte dann eine Bodega-Besichtigung mit anschließender Probe der verschiedenen Sherry-Weine.
In den nachfolgenden Tagen waren unsere Wanderer im Küstenbereich unterwegs und besichtigten weitere weiße Dörfer wie das schöne Vejer de la Frontera. Ich muss sagen, dass ich in der zweiten Woche, doch eher den Annehmlichkeiten des Hotels und dem nahen Ort Conil de la Frontera erlag.
Mein Tipp: Der Ort ist am einfachsten vom Hotel über den Strand zu erreichen. Es sind ca. 2,5 km. Man sollte sich aber von der Rezeption den Gezeitenplan holen, um zu wissen, zu welchen Zeiten keine Flut ist, um einen Felsen trocken zu passieren.
2 weitere Ausflüge unternahmen wir noch, nach Sevilla und nach Cadiz. Und wieder zeigte sich unser Guide Hermann als Profi. Seinen unendlichen Wissensschatz teilte er uns in Sevilla per Mikrofon über Tonempfänger mit, die uns in die Lage versetzten auch aus einiger Entfernung seinen Ausführungen zu folgen. Angesichts der schmalen Gassen in der Juderia eine tolle Sache. Unbedingt besuchenswert die Kathedrale, eine der größten in Europa. Hier ist der riesige, goldene Hochaltar zu sehen, aber auch der Sarkophag von Christoph Columbus, der von Sevilla einstens loszog, Amerika zu entdecken.
Mein Tipp: Ich besuchte mit einigen meiner Gäste die Bodega Santa Cruz, die aber jeder in Sevilla unter dem Namen Las Columnas kennt. Dies ist ein gutes und preiswertes typisches Tapas-Restaurant, wo die Kellner den „Deckel“ mit Kreide auf der Theke führen. Man muss aber wissen, dass die Taverne überwiegend von Einheimischen besucht wird, es wird also auch nur spanisch gesprochen. Egal, die große Menütafel hängt an der Wand und ein bisschen Raten schadet nichts, die untertassengroßen Portionen sind alle phantastisch.
Ein Besuch Sevillas wäre nicht komplett ohne einen Besuch der Plaza de Espana mit den Gebäuden, die anlässlich der Iberoamerikanischen Ausstellung von 1929 errichtet wurden. Viele tausend Mosaike und Kacheln, im Renaissance- und Barockstil verzieren die Brücken über den Kanal und auch die Gedenkstellen der 48 spanischen Provinzen.
Cadiz, die Stadt die als einer der ältesten Europas gilt, ist eine Halbinsel. Während unserer Panoramafahrt um die Halbinsel herum, erhielten wir wieder alles Wissenswerte, danach ging es zu Fuß in die Altstadt. In der Markthalle zog es mich wieder an die Fischstände, wo mich ein Thunfisch in voller Größe erstaunte.
Mein Tipp: Alle spanischen Kinder und Junggebliebene lieben sie, die Churros! Das sind knusprig frittierte Gebäckstangen, die mit Zucker, Zimt oder Schokosauce verfeinert werden können. Einer dieser Churro-Stände befinden sich meist in der Nähe der Markthalle.
Ein lohnenswerter Besuch in Cadiz ist der Torre Tavira. Wer die Stufen des Turmes bis zur Aussichtsplattform ersteigt, wird mit einem grandiosem Rundblick über die Stadt belohnt. Eine Etage darunter befindet sich eine Camera Obscura. Über einen Hohlspiegel kann man hier Blicke in die Straßen der Stadt erhalten. Diese Vorführung findet zu bestimmten Zeiten am Tag auch in Deutsch statt.

Reisebericht geschrieben am 13. Dezember 2016 von
Arne Björn Michel
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